Manchmal in den letzten Tagen hätte ich das gern gefragt.
Denn hinter den Masken geht so viel verloren.
So viel Mimik verschwindet. Meine Mimik und die meines Gegenübers.
Im Gottesdienst am letzten Sonntag ist mir erst aufgefallen, wie sehr ich sonst auf Ihre Gesichter achte, liebe Gottesdienstbesuchende. Mir fehlten Ihre Reaktionen. Da war es schön, nach dem Gottesdienst draußen noch von einigen etwas zu hören.
Beim Einkaufen gestern grüßte mich jemand und ich musste zweimal hinschauen, um die Person hinter der Maske zu erkennen. Und an der Kasse fragte ich dann mich selbst, ob die Kassiererin wohl mein Lächeln hinter der Maske oder in meinen Augen sieht?
Hinter der Maske verschwindet so viel. Da ist es gut zu wissen, dass Gott uns anders sieht. Nicht nur den Teil, der gerade sichtbar ist. Oder den wir gerade auch zeigen wollen.
Gott sieht mich als Ganzes an. Mit meinen Stärken und Fehlern. Und trotzdem sagt er: Du bist mein! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, fürchte dich nicht! (aus Jesaja 43).
Gott kennt mich. Gott sieht mich - auch hinter meiner Maske. Bei ihm fehlt nichts. Zum Glück.
Rogate! Bittet! Sich bittend oder betend an Gott wenden, ist Thema dieses Sonntags.
Für viele gehört das Tischgebet oder das Abendgebet selbstverständlich zum Alltag mit dazu, anderen fällt das Beten schwer. Jeder und jede von uns hat eigene Erfahrungen mit dem Beten gesammelt. Beglückende und stärkende Erfahrungen einerseits, aber auch Erfahrungen des Zweifels und vielleicht des Unverständnisses?
Wie geht es Ihnen gerade in dieser schwierigen Zeit mit ihren Beschränkungen mit dem Beten? Fällt es Ihnen leicht oder schwer? Finden Sie Worte oder sind Sie sprachlos?
Der Wochenspruch für die kommende Woche lädt ein, immer wieder darauf zu vertrauen, dass unsere Gebete nicht ungehört bleiben: „Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.“ (Ps. 66,20)
Wir feiern heute wieder einen Gottesdienst in der Kirche. Die Predigt zum Nachlesen kann schon heute vormittag hier heruntergeladen werden. Eine Tonaufnahme des Gottesdienstes folgt im Laufe des Tages.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche! Imke Metz
Gebet Barmherziger Gott,
wir beten für alle, die nicht mehr beten.
Die verstummt sind vor dir.
Wir beten für alle, die viel beten,
die stellvertretend für andere beten,
und so viel Gutes tun.
Wir beten für alle, die lieber handeln als nur zu beten.
Und für die, die beten und sich nicht trauen, etwas zu tun.
Du kennst alle deine Menschenkinder.
Wir legen dir ans Herz, was uns ganz persönlich bewegt.
Wir beten zu dir, wie Jesus Christus es uns gelehrt hat:
14. Mai 2020 – 14. Mai 2005 … heute vor 15 Jahren haben Günter und ich vor Gott „JA“ gesagt. Und die Erinnerung ist wach: Gospelchor, Saxophonist, Orgel, Kirchenchor, Solisten, Kinderchor… eine volle Kirche mit Familie, Freunden und Gemeinde, eine tolle, rauschende Feier mit gutem Essen und Tanz bis zum nächsten Morgen… wir durften frei feiern und ich erinnere mich heute gerne und fröhlich daran, bin dankbar trotz aller Höhen und auch Tiefen der 15 Jahre Ehe… und gleichzeitig bin ich gerade heute traurig. 2 meiner Kinder woll(t)en 2020 heiraten. Typische Hochzeiten soll(t)en es werden mit 100 Gästen, viele aus anderen Bundesländern, beide Söhne wohnen in NRW. Gemeinsam feiern mit Familie und Freunden, es soll(t)e der schönste Tag im Leben werden…und jetzt? Corona macht einen Strich durch alle Planungen. Noch halten wir alle den Termin frei…“Wir warten ab!“ steht auf der Postkarte, die sie allen Hochzeitsgästen geschrieben haben.
Geduld ist gefragt. Die Unsicherheit müssen wir einfach aushalten: Finden die Hochzeiten statt oder nicht? So geht es wohl vielen Hochzeitspaaren im Moment.
Geduld, Warten, Aushalten…das sind wir kaum gewöhnt. Das fällt uns – für mich kann ich das jedenfalls so sagen – schwer. Mir kommt da ein Bibelvers aus dem Jakobusbrief in den Sinn: „Siehe, der Bauer wartet geduldig auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und den Spätregen.“ (Jakobus 5, 7b) Ja, der Bauer ist es auch heute noch gewohnt zwischen Aussaat und Ernte geduldig zu warten. Und wenn sich meine Eltern früher eine größere Anschaffung wünschten, dann wurde dafür lange und geduldig gespart. Und am Ende wurde die Geduld belohnt: endlich! Heute geht man einfach zur Bank, schöpft aus dem Vollen oder nimmt sich einen Kredit auf. Der „Genuss“ muss halt sofort her.
Hochzeit – Corona – da hilft kein Bankkonto, auch kein Früh- oder Spätregen. Hier ist einfach Geduld gefragt… Geduld, bis wieder gefeiert werden kann. Oder man entscheidet sich anders, so wie einer meiner beiden Söhne: „Das Wichtigste ist, DASS wir heiraten, damit das Kind in eine Familie hinein geboren wird. Auch wenn es erst mal traurig ist und es Tränen gibt, weil wir euch so gerne dabei hätten. Wir werden auch gemeinsam feiern, eben nur später!“ Und ich als Mama denke…“dann um so heftiger, mein Sohn!“
Als Mutter treibt es mir gerade heute an meinem eigenen kirchlichen Hochzeitstag mit den vielen guten und dankbaren Erinnerungen die Tränen in die Augen. Ich denke an meine beiden Söhne und an meine beiden Schwiegertöchter… und bete:
Gott, wir müssen so viel Freude absagen,
so viele Pläne durchstreichen,
so viel Unsicherheit aushalten in uns und um uns herum.
Das tut weh!
Lass uns nicht mutlos werden
in diesen Zeiten, die uns so manchen Verzicht abverlangen.
Lass uns geduldig sein, nicht resigniert.
Lass uns das Warten mit aushalten.
Hilf uns, andere, neue Freude zu suchen und zu finden.
Sei du bei allen Hochzeitspaaren,
die eigentlich jetzt vor dir „JA“ sagen wollen.
Zeig ihnen, dass du da bist,
dass du „JA“ zu ihnen und ihrer Liebe sagst,
dass du auch ohne kirchliche Feier mit im Eheboot sitzt.
Sei mit deiner Liebe in ihrer Liebe!
Schütze, begleite und segne alle Ehen, die frischen, die 15 jährigen und alle anderen auch. Amen.
Es grüßt Sie und euch herzlich Ihre und eure Diakonin Marietta Meffert
Marietta Meffert schreibt: Günter hat mir eine Klavierimprovisation geschenkt, die mich an dieser Stelle tröstet: Herz und Herz vereint zusammen sucht in Gottes Herzen Ruh… (EG 251). Sie können Sie hier (mit)hören…
"Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder" - so heißt es im Wochenspruch für diese Woche, im 98. Psalm. Des Sonntag Kantate ist geprägt vom Lobgesang zur Ehre Gottes. So steht auch in der Predigt die Musik im Mittelpunkt und die Kraft, die von ihr ausgeht.
Sie berührt Herz und Sinn, lässt uns Lebendigkeit spüren.
Sie bringt all unsere Saiten zum klingen
und schafft Momente der Einheit.
Wir bitten dich für alle, denen ihr Lied im Halse steckenbleibt, und für die, die mundtot gemacht wurden. Für die, die ihre Melodie noch nicht gefunden haben und für die, deren zarte Stimme in unserer lauten Welt kein Gehör findet.
Wir bitten dich für alle, die dich nicht mehr spüren können. Für Menschen, die sich daran stoßen, dass du überall bist. Die dich lieber handfest und greifbar hätten. Die sich darüber ärgern, dass du fern und nah zugleich bist.
Wir bitten dich, Gott, für alle, die an der Menschheit verzweifeln. Die ihr Vertrauen verlieren in andere und in die Zukunft. Für Menschen, die an sich selbst verzweifeln oder an ihrer Kraftlosigkeit.
Wir bitten dich um deine Gegenwart, Gott, für alle, die dich nötig haben in ihrer Zeit, an ihrer Stelle. Du hältst Himmel und Erde in deinen Händen – du hältst auch uns.
Du, unser Gott,
wir danken dir, dass du uns ermutigen willst.
Allein beten wir heute, zuhause
und doch in dir verbunden beten wir. Wir beten mit unseren Freundinnen und Freunden. Wir hoffen für alle, um die wir Angst haben, Dir vertrauen wir uns an, heute, morgen und jeden neuen Tag. Amen
Heute geht es los! Das Kinderkirchenteam verteilt Gebasteltes der Kinderkirchenkinder an Menschen, die alleine leben. In dem Gruß, der den Basteleien beiliegt, heißt es:" ...um Ihnen trotz allem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und Sie daran zu erinnern, dass wir das alles gemeinsam durchstehen..." Eine schöne Aktion!!! Allen, die gebastelt haben oder gemalt oder verteilt haben ein herzliches Dankeschön!!!!
Wie findet man eigentlich nach einem „Kirchengemeinde-Lockdown“ wieder zurück in so etwas wie Alltag? Die rechtlichen Vorgaben liefern Bund und Länder, konkrete Empfehlungen zum Vorgehen gibt es von der Landeskirche. Den Weg wird jede Kirchengemeinde (abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort) selbst finden müssen.
Wir haben uns entschieden, dass wir in den kommenden Wochen den Wiedereinstieg zumindest im Hinblick auf Gottesdienste beginnen möchten. Die Auflagen und Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen erfordern, dass wir manches ganz neu denken. Wir müssen die Anzahl der Gottesdienstbesucher zunächst auf 40 Personen beschränken, das Singen soll entfallen, 1,50m Abstand zu anderen Menschen muss eingehalten, Mund-Nasen-Masken sollen getragen und auf das Abendmahl verzichtet werden.
Darum hat der Kirchenvorstand gestern entschieden: Schrittweise wollen wir vorgehen und langsam Erfahrungen mit diesen neuen Bedingungen für unsere Arbeit in der Kirchengemeinde sammeln. Zwischendurch werden wir immer wieder innehalten und reflektieren: Geht es so? Oder wie können wir manches anders und besser und schöner machen?
Unser Weg in der kommenden Zeit sieht so aus:
GOTTESDIENST:
Der erste Gottesdienst wird am kommenden Sonntag (17.05.) unter Einhaltung der gegebenen Auflagen stattfinden. Er wird kürzer sein als sonst und etwa eine halbe Stunde dauern.
Der Gottesdienst wird im Laufe des Sonntags auf die Homepage hochgeladen. Wir verteilen weiterhin wöchentlich Predigten an diejenigen, die nicht in der Lage sind, in die Kirche zu kommen. Bitte melden Sie sich bei uns.
Darüber hinaus bleibt auch die Wäscheleine „Kirche für Zuhause“ mit Impulsen und Segenstexten hängen und wird regelmäßig neu bestückt.
Weitere Informationen zu den Gottesdiensten finden Sie im Schaukasten und auf unserer Homepage.
Wann wieder VERANSTALTUNGEN in unserem Gemeindehaus möglich sind, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Da müssen wir einfach weiter abwarten, wie sich die Lage entwickelt.
GEMEINDEGRUPPEN UND CHÖRE können und dürfen sich bis auf Weiteres leider nicht treffen.
Die KINDERKIRCHE kann zur Zeit ebenfalls nicht in der gewohnten Form stattfinden, aber alle zwei Wochen gibt es eine KINDERKIRCHE AUS DER TÜTE an unserer Wäscheleine!
TAUFEN können nun wieder stattfinden, allerdings nicht im Sonntagsgottesdienst, sondern in einem separaten Gottesdienst. Melden Sie sich bitte zur Absprache im Pfarramt.
TRAUERFEIERN finden im Familien- und Freundeskreis statt. Teetafeln im Anschluss an Beisetzungen können nicht stattfinden.
Der VORKONFIRMANDENUNTERRICHT findet erstmal in einer anderen Form und von Zuhause aus statt.
GEBURTSTAGSBESUCHE bei Senioren werden weiterhin ausgesetzt.