Bis ans Ende der Zeit

Tue, 31 Mar 2020 12:06:26 +0000 von Imke Metz

„Zeit – fast vergessen, was das heißt“, so lautete eine Liedzeile meines Lieblingskünstlers. 

Ich finde mich in dieser Zeile total wieder. Im Alltag vergesse ich oft, was es bedeutet, Zeit zu haben. Ich will meinen sozialen Kontakten gerecht werden, sportlich sein, genug für mein Studium lernen, meine Wohnung hübsch halten, mich gesund ernähren … Die Liste ist scheinbar endlos.

Und das geht nicht nur mir so. Es ist geradezu modern, keine Zeit zu haben. Denn Stress beweist, dass man produktiv, ein Gewinn für die Gesellschaft ist und nicht nur faulenzt.

Aber bleibt da noch Zeit für Gott?

Ich kann sicher nicht für alle sprechen, aber viele Menschen haben momentan sicher mehr Zeit. Das öffentliche Leben und vor allem die Pflege sozialer Kontakte ist stark eingeschränkt. Diese ungewohnte und beängstigende Situation bringt vielleicht auch Chancen mit sich. 

Vielleicht kann ich eine in diesem Jahr wirklich stille Passionszeit ganz neu erleben. Mich daran erinnern, wie sehr Jesus für mich gelitten hat. Dass er mir damit den Weg zu Gott frei gemacht, ja, dass er mich frei gemacht hat von all meiner Schuld, all meinen menschlichen Fehlern. 

Vielleicht bietet mir diese Krise die Möglichkeit, meine Beziehung zu Gott neu zu entdecken. Das Andachtsbuch zu lesen, das schon ewig auf meinem Nachtisch liegt. Oder das Bibeltagebuch weiterzuführen, das ich vor Monaten gekauft, aber bisher kaum gestaltet habe.  

Denn in all die Unsicherheit dieser Tage spricht Jesus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28, 20). Er lässt uns diesen Weg nicht allein gehen, er begleitet uns. Mehr als das: er geht uns voraus, um uns den Weg zu zeigen!

Das gilt nicht nur für diese Krise, ja noch nicht mal nur bis zum Ende unseres Lebens. Gott ist bei uns, bis ans Ende der Zeit!            

 Lektorin Eva Steinbach
Quelle: Eva Steinbach
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